Gegenlicht

Im Gegenlicht, im Zwielicht steht das Paar umschlungen unter der Weide im Bach. Geübt verdrehen beide die Augen füreinander, ineinander. Liebe tropft von ihren Mantelsäumen in das murmelnde Gewasser, das sich nicht mehr schlängelt in seinem begradigten Bett werden auch sie sich nicht mehr schlängeln aneinander hinauf und herunter. Waldandeutung im Hintergrund bewacht die Szene mit schwacher Kompanie. Sie schützen sich selbst vor dem Dahinter, dem Danach und Davor wo sie es kennen. Hinauf steinen Stufen, feucht heute, trocken morgen, jüngst von Männern in den Hanggrund geschlagen von ihrem Aufseher, gesetzt mit Verzweiflung ohne Ruhe zum Tun, selbst sich verzehrend. Fleischlos die Knochen, abgenagt von saurem Gemüt, nur wenig Licht noch unter den Kappen.
Sie gehen, wenden sich um, wenden verzückt sich und letztmals gemeinsam dem Ort zu, den getrennt sie verlassen, ziehen den Augenblick die Treppe hinauf zu sich hin, sicheres Geleit ihm gewährend in das feste Lagergehäus der guten Erinnerung der lieben.
Peitschen schneiden noch durch die Luft, wo sich die Lippen des Paares traulich zum Abschied berührten, knallen auch links noch und rechts da hernieder, darunter, darüber, von ohnmächtigem Hass angeleitet, von Wahnsinn beschleunigt, reissen in heilende Wunden die Bresche von Neuem. Tod der Zuversicht, immer wieder, erst später des Menschen. Den Tod gibt es nicht billig für die dafür arbeiten können! Esst ihr nicht, schuftet, verzehrt euch nach Todes Erlösung, von Außen nach Innen, immer mehr einkehrend in euch lernt ihr Todes Schönheit kennen, lang vor ihm selbst.